Monsterstern in der Milchstraße entdeckt (Video)

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protonenstern

Es ist ein Himmelskörper der Superlative: Forscher haben das Embryo eines Monstersterns in 11.000 Lichtjahren Entfernung aufgespürt. Der sogenannte Protostern ist bereits 550 Mal so schwer wie die Sonne.

Einem internationalen Astronomen-Team ist ein Blick auf die Entstehung eines Monstersterns gelungen. Der neu entdeckte stellare Embryo ist mit mehr als der 550-fachen Masse unserer Sonne bereits jetzt der größte sogenannte Protostern, der jemals in der Milchstraße beobachtet wurde, wie die Europäische Südsternwarte (ESO) in Garching mitteilte. Als Protosterne werden Sterne vor ihrer Geburt bezeichnet.

Das noch namenlose Sternembryo befindet sich in der Dunkelwolke „Spitzer Dark Cloud“, ungefähr 11.000 Lichtjahre von der Erde entfernt. Es frisst hungrig Material auf, das auf es zuströmt. Die Forscher versprechen sich von der Entdeckung neue Er-kenntnisse über die Entstehung der Mega-Sterne.

Die Forscher gehen davon aus, dass die Wolke dereinst kollabieren wird und dabei ein sehr heller Stern mit bis zu 100-facher Sonnenmasse geboren wird. Solche Sterne sind selten: Den Wissenschaftlern zufolge erreicht nur einer von 10.000 Sternen in der Milchstraße eine solch große Masse.

Geburt verläuft extrem schnell

„Diese Sterne sind nicht nur selten, ihre Geburt verläuft extrem schnell, und ihre Kind-heit ist kurz“, unterstrich der Forscher Gary Fuller von der University of Manchester in Großbritannien. „Also ist der Fund eines so massereichen Objektes so früh in seiner Entwicklung ein spektakuläres Ergebnis.“

Die Wissenschaftler nutzten für ihre Forschung Daten des ALMA-Observatoriums, das im März nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit in der chilenischen Atacama-Wüste offiziell eingeweiht worden war. ALMA („Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array“) befindet sich 5000 Meter über dem Meeresspiegel und besteht aus Hoch-präzisions-Antennen, die zusammen die Auflösung eines gigantischen Teleskops erreichen.

Anders als optische oder Infrarot-Teleskope kann ALMA sehr viel längere Wellenlängen als diejenigen sichtbaren Lichts wahrnehmen und damit völlig neuartige Bilder liefern.

Zwei Theorien zur Entstehung

Bislang ist nur wenig darüber bekannt, wie sich die massereichsten Sterne in unserem Milchstraßensystem bilden. Derzeit diskutieren die Astronomen zwei Theorien. Eine geht davon aus, dass ein massereicher Stern in einer Gas- und Staubwolke entsteht, die sich beim Kollaps in kleinere Bereiche aufteilt und dabei so genannte Wolkenkerne bildet.

Diese fallen schließlich unter ihrer eigenen Schwerkraft in sich zusammen und bilden dann Sterne. Die zweite Theorie geht davon aus, dass der gesamte Wolkenkomplex kollabiert. Dabei fließen Gas und Staub in Richtung des Zentrums, wo sich ein oder mehrere extrem massereiche Sterne zusammenballen. Die Geburt der Riesensterne verschlingt aber nicht das gesamte Material, sondern in der Region entstehen auch zahlreiche masseärmere Sterne, die schließlich einen Sternhaufen bilden.

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Quellen: NASA/WeltOnline/Sterne und Weltraum vom 09.07.2013

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