Transparenz-Bericht: Krumme Geschäfte mit Notenbank – US-Konzerne nutzen Gold aus Nordkorea

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In den USA müssen Großkonzerne nun offenlegen, woher die Mineralien und Edelmetalle ihrer Zulieferer stammen. Jetzt dürften sich die Bosse erstaunt die Augen gerieben haben: Dutzende Male tauchte die pikante Kombination „Gold“ und „Nordkorea“ auf.

Die Bosse gleich mehrerer US-Konzerne, darunter bekannte Elektronik-Riesen wie IBM und HP, rieben sich bei der diesjährigen, neuerdings verpflichtenden Bekanntgabe ihrer Zuliefererdaten verblüfft die Augen.

(Bild: Dieser Goldbarren stammt aus der Korea Stock Exchange in Seoul. Gold aus dem Nachbarland Nordkorea könnte nun mehrfach widerrechtlich in US-Produkten verwendet worden sein)

Gold aus Nordkorea in unseren Druckern

Wie aus heiterem Himmel tauchte gleich dutzendfach die pikante Kombination „Gold“ und „Central Bank of DPR of Korea“ – das ist die nordkoreanische Notenbank – in den Veröffentlichungen auf, berichtet das „Wall Street Journal“ („WSJ“).

Was nichts anderes bedeutet, als dass die Spuren von Gold in Ihrem Drucker, Rechner oder Luxus-Schuh offenbar aus den Hallen der Notenbank Nordkoreas stammen dürften – denn unter den Unternehmen, über die das „WSJ“ berichtet, befinden sich bekannte Konzerne wie HP, IBM und Ralph Lauren.

Importe aus Nordkorea gesetzlich verboten

IBM gibt nach dem Bericht sogar freimütig bekannt, nordkoreanisches Gold verwendet zu haben, um sein Speichersystem zu fertigen – unwissentlich. Man erwarte von seinen Zu-lieferern, dass die Richtlinien eingehalten und Mineralien nur aus verantwortungsvollen Quellen stammen würden, zitiert das WSJ eine Sprecherin.

Dabei ist genau das in den USA streng verboten: Wegen der laufenden Wirtschafts-sanktionen gegen Nordkorea untersagt ein Gesetz jeden Import aus dem asiatischen Staat – egal, ob das Rohmaterial später verarbeitet wird.

Auch eine HP-Sprecherin gab gegenüber dem WSJ zu, dass bei „einer kleinen Zahl“ seiner Lieferanten die Lieferkette für Gold nach Nordkorea zurückführen könnte, startete aber eine Untersuchung und versicherte, die Stoffe seien nicht in der Produktion verwendet worden.

Wieso legen die Konzerne alles offen?

Hintergrund ist eine Passage aus dem „Dodd-Frank-Act“, einem neueren amerikanischen Bundesgesetz als Reaktion auf die Finanzkrise. Danach müssen börsennotierte Unter-nehmen in den USA die Lieferketten sogenannter „konfliktträchtiger Mineralien“ wie Gold, Tantal und Zinn offenlegen.

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Eigentlich soll damit festgehalten werden, ob und welche Rohstoffe aus Minen stammen, die von bewaffneten Verbünden im Kongo kontrolliert werden. In diesem Zuge ist nun die unerwünschte Verbindung nach Nordkorea aufgeflogen.

Ermöglichte ein formaler Fehler den Faux-Pas?

Zumindest in Betracht kommt diese Möglichkeit. Eine Sprecherin von Ralph Lauren erwähnte, es handele sich schlichtweg um einen Fehler in den Unterlagen: Um die Daten bei ihren Zulieferern zu sammeln, nutzen die Unternehmen einen vorgefertigten Meldungsbogen der non-profit Initiative „Conflict-Free Sourcing“. Und genau hier wurde bereits zuvor ein Fehler, der Korea betrifft, entdeckt: Für kurze Zeit listete die nordkoreanische Notenbank unter „Sitz in Südkorea“.

Damit wäre alles in Ordnung gewesen, weder Unternehmen noch Zulieferer wären misstrauisch geworden. Allerdings sei es durchaus vorstellbar, dass einige Zulieferer immer noch die alte, falsche Version nutzen würden und die Spur somit derart oft nach Nordkorea führt, sagte eine Sprecherin der Initiative zum WSJ.

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Quellen: Bloomberg/FocusOnline vom 09.06.2014

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